Allgemeines

Mit der therapeutischen Apherese werden auch bei nierengesunden Patienten, die an einer Autoimmunerkrankung, einer schweren Fettstoffwechselstörung oder an Durchblutungsstörungen leiden, krankmachende Stoffe (z.B. Antikörper, Cholesterin, Fibrinogen) aus dem Blut entfernt.

Der wesentliche Unterschied zu den Dialyseverfahren besteht in der Größe der krankmachenden Substanzen: während bei den herkömmlichen Dialyseverfahren vorwiegend kleine Moleküle, wie Kalium, Harnstoff (60 Da), Kreatinin (130 Da) und Mittelmoleküle (2000 Da) entfernt werden können, zielt die Apheresetherapie darauf ab, Moleküle zu eliminieren, die bis zu 2000mal größer sind:

  • Antikörper der Klasse IgG: 150.000 Da
  • Fibrinogen: 340.000 Da
  • Antikörper der Klasse IgM: 500.000 Da
  • LDL-Cholesterin: 2.500.000 Da
  • Lipoprotein (a): 5.500.000 Da
Diese Moleküle sind zu groß, um von den klassischen Dialyseverfahren in ausreichender Menge aus dem Blut entfernt zu werden.

Folgende Aphereseverfahren kommen in unserem Zentrum zur Anwendung:

  • Plasmapherese (Plasmaseperation)
  • Rheopherese
  • Lipid-Aphereseverfahren
    • Immunadsorption (IA, Miltenyi Biotec)
    • Doppelfitrationsplasmapherese (DFPP, Diamed)
    • Dextransulfatadsorption (DSC, Kaneka)
  • Immunadsorption bei Hauterkrankungen (Therasorb IgFlex und Therasorb IgE, Miltenyi Biotec)
Für viele Erkrankungen besteht eine Indikation für eine Apheresetherapie, die bei uns im Zentrum ambulant oder im Rahmen eines stationären Aufenthaltes im Krankenhaus Reinbek durchgeführt werden kann.
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